Kinder, die ein erhöhtes Risiko haben, an einer Nussallergie zu erkranken, sollten offenbar möglichst früh über mehrere Jahre hinweg täglich ein paar Erdnüsse essen. Auf diese Weise könnte die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Allergie tatsächlich entwickelt, stark herabgesetzt werden.
Londoner Wissenschaftler beobachteten, dass von den Kindern, die vom ersten bis zum fünften Lebensjahr mindestens sechs Gramm Erdnüsse aßen, nur 1,9 % allergisch auf Nüsse reagierte. Diejenigen jedoch, bei denen die Eltern den Nussverzehr komplett vermieden hatten, entwickelten zu 13,7 % eine Allergie.
Diese positive Wirkung frühzeitigen Nussverzehrs ist auch von Dauer. Denn auch wenn die Kinder, die vier Jahre zuvor Erdnüsse gegessen hatten, anschließend ein Jahr auf die Nüsse verzichteten, um danach wieder den Verzehr von Nüssen auszuprobieren, zeigte sich das positive Ergebnis der vierjährigen Provokationsdiät: Die Gruppe der langjährigen Erdnuss-Verzehrer zeigte eine Allergierate von 2,1 % im Vergleich zu 19,2 % bei den jahrelangen Erdnuss-Verzichtern.
George Du Toit et al.
Effect of Avoidance on Peanut Allergy after Early Peanut Consumption
N Engl J Med
4/2016; 374: 1435-1443.